Unter dem Titel „Angestellt oder Selbstständig - Absicherung für die Säulen der Wirtschaft“ hielten die Arbeitsgemeinschaften für Selbstständige (AGS) und für Arbeitnehmer (AfA) der SPD aus Hessen-Süd und Rheinland-Pfalz am Freitag 7.2.2025 in Frankfurt/M. erstmals eine gemeinsame Diskussionsveranstaltung ab. Nach der Begrüßung durch Dr. Dieter Falk, AGS-Vorsitzender Hessen-Süd, und Andreas Bieber, AGS-Vorsitzender von RLP und stv. Bundesvorsitzender, richteten die Bundesvorstände der AGS Ralph Weinbrecht und AfA Michael Jung aus Rheinland-Pfalz für den erkrankten Andreas Trägler ihre Grußworte an die Teilnehmer aus Partei, Wirtschaft und Gesellschaft. Die erste Keynote hielt die hessische Ministerin für Arbeit und Soziales, Heike Hofmann, die das Interesse der SPD an und ihre Unterstützung für gute Arbeitsbedingungen sowohl für Selbständige wie Arbeitnehmer und die Förderprogramme auf Landesebene wie den „Hessenfonds“ betonte. Sie unterstrich ebenfalls die Wichtigkeit von KMU für die Volkswirtschaft. Auch in der 2. Keynote von Michael Jung (AfA BuVo und DGB) kam dies zum Ausdruck, mit Schwerpunkt auf Erhalt von industriellen Arbeitsplätzen in Deutschland. In einer Videobotschaft stellte Nationalrat Christoph Matznetter von der SPÖ das unter sozialdemokratischer Führung geschaffene Sozialsystem für Selbstständige in Österreich in Bezug auf Pensionen, Krankenversicherung und Mutterschutz vor.
In der anschließenden Diskussion, professionell moderiert von Claudia Sünder, AGS Bundesvorstand aus Berlin, war man sich auf dem Panel einig, dass es zur Förderung von Selbstständigkeit und dem Schutz von Selbstständigen wie Arbeitnehmern noch einiges für die neue Bundesregierung zu tun gibt. Konkret schlug man verbesserten Wirtschaftsunterricht in der Schule vor, der auch die Freude an Unternehmensgründungen vermitteln soll. Herr Harald Holzer, Geschäftsführer des erfolgreichen Start-up Zentrums „Highest“ stellte die guten Förderbedingungen an der TU Darmstadt und ihre Vernetzung im Rhein-Main-Gebiet vor. Er – wie auch einige Diskutanten – forderten bessere Finanzierungsmöglichkeiten von bereits erfolgreich gestarteten jungen Unternehmen bei ihrer weiteren Expansion vor. Bessere Rahmenbedingungen für weibliche Gründerinnen, die noch deutlich in der Minderheit sind, wurden diskutiert.
Insgesamt wurde der Ansatz dieser gemeinsamen Veranstaltung verschiedener Arbeitsgemeinschaften in der SPD gelobt und wird fortgesetzt.
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Selbständig tätig zu sein ist ein Ideal vor allem vieler junger Menschen. Dennoch ist die Gründerkultur oder auch die Nachfolge in kleineren und mittleren Unternehmen in Deutschland vergleichsweise schwach ausgebildet. Insbesondere junge Menschen ziehen wegen der Risiken oft einen „sicheren“ Job bei der öffentlichen Hand oder in größeren Unternehmen dem Wagnis einer Selbständigkeit vor.
Minijobs in Scheinselbstständigkeit und Plattformarbeit (Auftragsvermittlung über das Internet) sind oft nur schlechte Alternativen, und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI/AI) stellt gerade für sog. Kreative Berufe eine besondere Herausforderung dar. Aber auch für Arbeitnehmer werden alte Gewissheiten durch tiefgreifenden Strukturwandel in Industrie und Verwaltung und durch politische Änderungen in den Welthandelsströmen auf den Prüfstand gestellt. Arbeitnehmer, Selbständige und auch KMU haben jedoch oft gleichgerichtete Interessen!
Die SPD engagiert sich für Arbeitnehmer, Selbständige, KMU und die Wirtschaft im Allgemeinen und vertritt aller Interessen. Soziale Absicherung bei Rente, Krankheit, Pflege, Mutterschutz, Bildungsurlaub und Hilfe zum Lebensunterhalt in außergewöhnlichen Lagen (z.B. Pandemie) muss durch den Gesetzgeber auch für Selbstständige geregelt werden. Die SPD fordert seit Jahren eine angemessene soziale Absicherungspflicht auch für Selbständige - wo nötig für Geringverdienende mit Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt. Zuletzt hat ausgerechnet die FDP mit Ihrem Austritt aus der Ampelregierung eine Neuordnung der Rentenversicherung für Selbständige verhindert, welche im Rentenpaket 3 vorgesehen war.
(Fotos (c) eigen, von links: Ralph Weinbrecht, Bundesvorsitzender AGS, Anna Strvtecky, BuVo AGS und BV Franken, Heike Hofmann, Hess. Min. für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Dr. Dieter Falk, BuVo AGS und BV Hessen-Süd, Renate Kürzdörfer, stv. BuVo AGS und LV Bayern, Claudia Sünder, BuVo AGS und LV Berlin, und Andreas Bieber, stv. Bundesvorsitzender der AGS und Landesvorsitzender Rheinland-Pfalz)
Berlin, 31. Januar 2025 – Die Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen in der SPD (AGS) fordert alle demokratischen Parteien auf, die wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands endlich wieder ins Zentrum der politischen Debatte zu rücken. Während populistische Debatten die öffentliche Wahrnehmung dominieren, bleiben entscheidende wirtschaftspolitische Fragen ungelöst. Fachkräftemangel, ausufernde Bürokratie und fehlende Investitionen gefährden den Wirtschaftsstandort Deutschland – und damit Arbeitsplätze und soziale Sicherheit.
„Wirtschaftspolitik darf nicht zum Nebenschauplatz verkommen. Ohne wirtschaftliche Stärke gibt es keine soziale Sicherheit. Politik muss jetzt handeln, um Wachstum, Innovation und faire Rahmenbedingungen für Unternehmen zu sichern“, fordert Ralph Weinbrecht, Bundesvorsitzender der AGS.
Die AGS sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Konkret fordert die Arbeitsgemeinschaft:
„Unsere Wirtschaft braucht jetzt pragmatische Lösungen statt parteipolitischer Spielchen. Wer in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit nur auf kurzfristige Wahltaktik setzt, gefährdet Arbeitsplätze und Wohlstand“, warnt Angelika Syring, Co-Bundesvorsitzende der AGS.
Die AGS macht deutlich, dass wirtschaftspolitische Maßnahmen rechtskonform, solidarisch und zukunftsorientiertsein müssen. Nationale Alleingänge und populistische Schnellschüsse bieten keine Lösungen für komplexe Herausforderungen.
„Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, die Verlässlichkeit und Fortschritt verbindet. Wer mit populistischen Parolen von den eigentlichen Problemen ablenkt, schadet unserem Land“, betont Weinbrecht. „Wirtschaftliche Stabilität ist die Basis für gesellschaftlichen Zusammenhalt – das muss wieder an erster Stelle stehen.“
Die AGS fordert die politischen Entscheidungsträger auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Ein starker Wirtschaftsstandort Deutschland bedeutet nachhaltiges Wachstum, soziale Sicherheit und Zukunftsperspektiven für alle. Die Zeit für parteitaktische Blockaden ist vorbei – jetzt sind pragmatische Lösungen gefragt.
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Liebe Leserinnen und Leser
Die AGS hat einen Adventskalender eingerichtet:
Nicht mit Schokolade und Nüssen gefüllt, sondern mit Botschaften.
Wir (die AGS) haben Ihnen/Euch etwas mitzuteilen:
24 Botschaften, verkündet von Genossinnen und Genossen!
So. 1. Dezember Mo. 2. Dezember Di. 3. Dezember Mi. 4. Dezember
Do. 5. Dezember Fr. 6. Dezember Sa. 7. Dezember So. 8. Dezember
Mo. 9. Dezember Di. 10. Dezember Mi. 11. Dezember Do. 12. Dezember
Fr. 13.Dezember Sa. 14. Dezember So, 15. Dezember Mo. 16. Dezember
Di. 17. Dezember Mi. 18. Dezember Do. 19. Dezember Fr. 20. Dezember
Sa. 21. Dezember So. 22. Dezember Mo. 23. Dezember Di. 24. Dezember
(c) AGS Bundesvorstand
Der Festsaal im Willy-Brandt-Haus in Berlin strahlte, als die Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD (AGS) den diesjährigen Innovationspreis 2024 verlieh. Unter dem Motto „Unternehmensnachfolge und Übergabe“ wurden Preisträger ausgezeichnet, die zeigen, dass die Verbindung von Tradition und Innovation die Grundlage für eine zukunftsfähige Wirtschaft sein kann. Die Veranstaltung war geprägt von motivierenden Grußworten, Videobotschaften und einer Atmosphäre der Wertschätzung gegenüber Unternehmern, die ihre Betriebe in eine nachhaltige Zukunft führen.
Herzliche Grußworte und inspirierende Videobotschaften
Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender, begrüsste die Veranstaltung in einer Videobotschaft. Er würdigte die unternehmerische Verantwortung und das Engagement der Preisträger und hob hervor, wie wichtig eine starke Basis von mittelständischen Unternehmen für die deutsche Wirtschaft ist. Klingbeil würdigte in seiner Videobotschaft die AGS für ihre Rolle als Brückenbauerin zwischen Politik und Unternehmertum. Die AGS trägt entscheidend dazu bei, die Anliegen der Selbständigen in die Arbeit der SPD einzubringen und so die Vielfalt und Innovationskraft der Wirtschaft zu stärken.
Ulrike Häfner, Co-Bundesvorsitzende der SPD Frauen, richtete ein engagiertes Grußwort an die Anwesenden und hob die AGS als unverzichtbare Stimme für Selbständige und Unternehmerinnen innerhalb der SPD hervor. Sie betonte die Bedeutung der AGS für die Förderung eines nachhaltigen und verantwortungsbewussten Unternehmertums, das Frauen und Männer gleichermaßen ermutigt, neue Wege zu gehen und mutige Entscheidungen zu treffen. Gerade Frauen sind mehrfach strukturellen Benachteiligungen ausgesetzte, ob im Angestelltenverhältnis oder gerade auch als Unternehmerin und Selbstständige. Hier gilt es, die Kräfte der Arbeitsgemeinschaften zu bündeln, um Synergien zu heben und gemeinsam Veränderung zu gestalten.
Die Grußworte von Häfner und Klingbeil unterstrichen eindrucksvoll die Bedeutung der AGS als Wegbereiterin für eine zukunftsorientierte Wirtschaft, die Verantwortung, Gleichberechtigung und nachhaltiges Wachstum miteinander verbindet.
Auch andere prominente Vertreter wie Esra Limbacher als Mittelstandsbeauftragter der SPD Bundestagsfraktion sendeten ihre besten Wünsche. Die Videobotschaften schufen eine persönliche Verbindung und zeigten, dass die Leistungen der Preisträger weit über die Veranstaltung hinaus gewürdigt werden.
Eine Keynote im Zeichen der Verantwortung
In einer eindringlichen Keynote beleuchtete Markus Hümpfer MdB die wirtschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit und betonte die zentrale Rolle von Unternehmensnachfolgern als Gestalter des Wandels. Er hob hervor, wie wichtig es sei, wirtschaftliche Stabilität und soziale Verantwortung zu vereinen, und machte deutlich, dass die Preisträger des Innovationspreises 2024 beispielhaft für die Zukunft des deutschen und europäischen Mittelstands stehen. Hümpfer betonte: .
„Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und spielt eine entscheidende Rolle für die Innovationskraft und Stabilität in Deutschland. Unternehmensnachfolger wie unsere heutigen Preisträger zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen und für eine zukunftsfähige Wirtschaft unverzichtbar sind.“
Die Preisträger – Vorbilder für zukunftsorientierte Unternehmensführung
In diesem Jahr wurden vier außergewöhnliche Unternehmen geehrt, deren Unternehmensnachfolger die Brücke zwischen Tradition und Zukunft schlagen:
- GCM GmbH Marburger Gartencenter – Thomas Hilberg und Silke Siebelist haben das Unternehmen in eine neue Ära geführt, geprägt von sozial verantwortlichem und nachhaltigem Wirtschaften. Laudator Sebastian Roloff, MdB, würdigte das Engagement der beiden: „Das Marburger Gartencenter beweist, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Mit ihren Standards setzen sie ein klares Zeichen für nachhaltiges Unternehmertum.“
- Waldviertler Rindenprodukte - Schulz GmbH aus Österreich – Ludwig Schulz hat das Potenzial von Rindenprodukten in eine innovative und nachhaltige Unternehmensstrategie verwandelt. Dr. Christoph Matznetter, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreichs, betonte in seiner Laudatio: „Waldviertler Rindenprodukte zeigt eindrucksvoll, wie ökologisches Bewusstsein und wirtschaftlicher Erfolg zusammenfinden. Ludwig Schulz ist ein wahres Vorbild für ökologische Verantwortung in der Wirtschaft.“
- Thüringer Altenburger Senf & Feinkost GmbH & Co. KG – Unter der Leitung von Julia Jungbeck-Ucar beweist dieses Unternehmen, dass regionale Produktion und Nachhaltigkeit zusammengehören. Wolfgang Tiefensee, Thüringer Wirtschaftsminister und Laudator, sagte: „Die Thüringer Altenburger Senf & Feinkost GmbH & Co. KG vereint Tradition und moderne Produktion. Solche regionalen Initiativen stärken nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern fördern auch das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum.“
- Krebs Glas Lauscha GmbH – Roger Müller und Michael Krebs modernisieren die Glasproduktion durch innovative Ideen und lassen ein traditionsreiches Handwerk neu erstrahlen. Tiefensee, ebenfalls Laudator für Krebs Glas Lauscha, lobte das Unternehmen: „Die Krebs Glas Lauscha GmbH zeigt, wie ein altes Handwerk durch innovative Ansätze wieder neue Strahlkraft gewinnen kann. Sie sind das lebendige Beispiel für die Modernisierung von Tradition.“
Die Preisträger als Botschafter eines neuen Wirtschaftsethos
Mit dem diesjährigen Innovationspreis setzt die AGS ein starkes Zeichen für eine Unternehmensnachfolge, die mehr ist als nur der Fortbestand eines Unternehmens. Die ausgezeichneten Nachfolger übernehmen Verantwortung und gestalten ihre Betriebe zukunftsfähig – sie schaffen Mehrwert für die Gesellschaft und die Umwelt. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern eine Plattform für Austausch und Vernetzung und unterstrich die Relevanz von nachhaltigem Unternehmertum.
„Dieser Preis steht für eine Vision der Wirtschaft, in der Verantwortung und Innovation vereint sind,“ resümierten Ralph Weinbrecht und Angelika Syring, Bundesvorsitzende der AGS „Unsere Preisträger verkörpern diesen Anspruch in besonderer Weise. Sie zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliches Engagement zusammengehören.“
Die festliche Verleihung des Innovationspreises 2024, musikalisch meisterhaft und stimmungsvoll begleitet durch Christoph Sinnen, Musikschule Mahlow, endete mit einem Empfang, bei dem Gäste und Preisträger in entspannter Atmosphäre gemeinsam auf die Zukunft anstießen. Die Botschaft des Abends war klar: Nachhaltige Unternehmensnachfolge ist der Schlüssel zu einer stabilen und verantwortungsvollen Wirtschaft.
(Foto (c) AGS)
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